Es war ausgerechnet die Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI, die aus Fukushima nichts lernen und beim Schutz der Bevölkerung alles so belassen wollte, wie vor der Katastrophe in Japan. Auch deshalb gibt es heute in der Schweiz entgegen den Behauptungen unserer Atomaufsicht keine Katastrophenplanung, die auf die Bedingungen solch schwerer Atomunfälle abgestimmt ist. Das zeigen Recherchen der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU).
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«Kopf hoch Ensi – fertig mit der Vogel-Strauss-Politik»
Im weissen Kittel und mit Stethoskop forderten heute rund 40 Ärztinnen und Ärzte vor dem Sitz unserer Atomaufsicht in Brugg (AG): «Kopf hoch Ensi – fertig mit der Vogel-Strauss-Politik». Denn: Unsere Atomaufsicht sieht sich offenbar mehr den Betreibern und dem Weiterbetrieb der AKW statt der Sicherheit der Bevölkerung verpflichtet. Dies zeigt eine Sammlung der wichtigsten Kritikpunkte am Ensi, die die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) zusammen getragen haben.
Sie forderten heute deshalb Ensi-Direktor Hans Wanner auf, zur teils harschen Kritik Stellung zu beziehen.
Jodtabletten schützen nur bedingt und schaffen keine Sicherheit
Jodtabletten sind kein Wundermittel: Frühzeitig eingenommen schützen sie zwar gegen radioaktives Jod, nicht aber gegen weitere gefährliche Stoffe, die bei einem Atomunfall wie in Fukushima freigesetzt werden. Greenpeace Schweiz, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) sowie die ÄrztInnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges (PSR/IPPNW Schweiz) fordern deshalb die Behörden und Politik auf, wirksamere Massnahmen gegen die Risiken der Altreaktoren zu beschliessen.
Weiter →Falsche Ensi-Zahlen bieten schlechten Notfallschutz
Überholte Annahmen, vergessene Trinkwasserversorger und falsche Zahlen: Das ist die AefU-Bilanz zum Dokument des Eidgenössischen Sicherheitsinspektorats (Ensi) über radioaktives Wasser aus havarierten Atomkraftwerken (AKW) vom Oktober 2013.
Weiter →Atomaufsicht unterläuft bundesrätlichen Auftrag
Anstatt die behördlichen Unfallszenarien auftragsgemäss mit einem schweren Atomunfall wie in Fukushima zu ergänzen, erklärt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) einen solchen Unfall schlicht als «so unwahrscheinlich», dass der Aufwand für den Notfallschutz der Bevölkerung «nicht mehr angemessen» sei. Darum müsse der Schutz der Bevölkerung bei einem solch schweren Atomunfall nicht geplant werden. Peinlich nur: das Ensi stützt sich dabei auf veraltete, internationale Vorgaben. Dies geht aus einem internen Ensi-Dokument hervor, das die AefU heute veröffentlichen.
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